Die Mobilfunkbetreiber haben es trotz aller Beteuerungen bis heute nicht geschafft eine flächendeckende Abdeckung zu gewährleisten. Um auf diesen Missstand zu reagieren, hat die Bundesregierung beschlossen eine Mobilfunk-Infrastrukturgesellschaft zu gründen. Mit dieser Gesellschaft sollen in ländlichen, funktechnisch unterversorgten Gebieten weiße Flecken erschlossen werden. Der Bund will mit dieser Gesellschaft selber Mobilfunkmasten bauen umso den Handyempfang zu gewährleisten. Vorrangig sollen dabei Grundstücke im Eigentum des Bundes genutzt werden.

Bei den ersten Reaktionen auf den Beschluss der Bundesregierung werden jedoch auch Zweifel hinsichtlich des geplanten Vorgehens laut. Die Kritik richtet sich dabei vorrangig an die Beschränkung der Bundesregierung auf bundeseigene Grundstücke, und der Frage danach ob diese Einschränkung für das Vorhaben zielführend sei. Skeptiker dieser selbstauferlegten Verpflichtung raten aus diesem Grunde dazu die Aktivitäten der Gesellschaft primär anhand des Bedarfs und nicht nach vorhandenen, bundeseigenen Grundstücken auszurichten.

Einigkeit besteht bei der Nachricht aus Berlin in Bezug auf die Dringlichkeit des Handlungsbedarfes. Demnach werde es Zeit, dass der Bund das Versäumnis der Mobilfunkbetreiber endlich angeht und die Funklöcher selber stopfe.

Ich sage, dass die Gründung einer solchen Infrastrukturgesellschaft längst überfällig war. Es kann doch nicht sein, dass der Bund gerade erst wieder über sechs Milliarden Euro für die 5G-Lizenzen eingenommen hat und es noch immer Menschen in unserem Land gibt, die praktisch gar keinen Mobilfunkempfang haben.

Schnelle Mobilfunkverbindungen sind zudem eine zwingende Voraussetzung für viele künftigen Anwendungsgebiete, wie etwa autonomes Fahren. Ohne eine flächendeckende Versorgung ist die Realisierung derartiger Projekte überhaupt nicht möglich. Kein Mensch darf aber von solchen Entwicklungen abgeschnitten werden. Das hätte eine Zunahme der Spaltung unserer Gesellschaft zur Folge, in diejenigen die partizipieren und diejenigen die einmal mehr angehängt werden. Das ist für mich nicht hinnehmbar. Die Teilhabe muss jedem Menschen in unserer Gesellschaft möglich sein!